Über mich

Mein Name ist Dorothea Cech, ich lebe im Raum Landshut. Ich bin Mensch, Freigeist, Künstlerin und Mutter von drei wunderbaren erwachsenen Töchtern. 

Ich habe Religionspädagogik studiert und war fast 30 Jahre lang im Schuldienst tätig. Daneben habe ich weitere körper- und psychotherapeutische Ausbildungen absolviert und lasse mich durch das Leben selbst bilden.

Vor mehr als 10 Jahren spezialisierte ich mich auf systemische Biografiearbeit und begann, Rituale zu Abschied und Neubeginn, sowie Freie Zeremonien anzubieten, um kirchliche Traditionen wie Taufe, Hochzeit oder Beerdigung zeitgemäß zu interpretieren. In dieser Tätigkeit verstehe ich mich gerne als "Brückenbauerin".

 

Meine Philosophie

Für viele moderne Menschen bietet die Kirche keine Heimat mehr, aber dennoch mag der Wunsch bestehen, die  Wendepunkte des Lebens zu würdigen und zu feiern.

Mein Anliegen ist es, altbewährte Formen in die heutige Zeit zu übersetzen, um dadurch Kraft, Sinn und Vertrauen ins Leben zu vermitteln.

Im Zentrum meiner Arbeit stehen die jeweiligen Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen und Ansichten. Ich bin offen für verschiedene Weltanschauungen und individuelle Spiritualität. 

Gerne unterstütze ich Sie mit meinen Impulsen und kreativen Ideen, um eine ganz besondere, einzigartige Zeremonie für Sie zu gestalten, die für Sie stimmig ist. 

 

Besondere Feiern - 

besonders feiern!
 

 

 


Presseartikel: "Die Brückenbauerin"

Carolin Oberheide, Redakteurin der Fachzeitschrift „Bestattung“ im Gespräch mit Dorothea Cech

 

Dorothea Cech ist Zeremonienleiterin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Diplom-Religionspädagogin. 

Nach ihrem Studium der Religionspädagogik absolvierte sie mehrere körper- und psychotherapeutische Ausbildungen und spezialisierte sich auf biografische Ritualarbeit. 

Aufgrund vielerlei Anlässe - beruflich und privat - entwickelte sie ihre Liebe zur Gestaltung von individuellen Ritualfeiern an den wichtigen Lebensstationen wie Geburt, Hochzeit, Trennung und Tod.

 

Welche Rolle haben Geburt und Sterben in unserer Gesellschaft?

Geburt und Tod sind die wichtigsten Ereignisse im Leben eines Menschen und wollen ganz bewusst gewürdigt und gefeiert werden.

Bisher hat die Kirche diese Lebensstationen begleitet. Aber wir befinden uns in einem Umbruch - die Tradition trägt für viele Menschen nicht mehr in unserer modernen, aufgeklärten Gesellschaft. 

Es ist eine Leere entstanden und zugleich wächst die Sehnsucht, diese Wendepunkte im Leben ganz individuell zu gestalten und mit neuem Sinn zu füllen. 

Mein Anliegen ist es, herkömmliche Übergangsriten, wie Taufe, Trauung und Trauerfeier in die heutige Zeit zu übersetzen und neue Formen zu kreieren, die die Bedürfnisse und Erfahrungen der jeweiligen Menschen in den Mittelpunkt stellen. Ich will damit eine Brücke bauen zwischen dem Alten und dem Neuen. 

Bisher gibt es noch kein anerkanntes Berufsbild für diese immer wichtiger werdende Tätigkeit eines „weltlichen Priestertums“.

Woher wissen Sie bei der Begleitung einer Willkommens- oder Abschiedsfeier, welche Form angemessen ist?

Ich schaue, was für die jeweiligen Menschen wichtig und stimmig ist. Dies erfahre ich in den Vorgesprächen und indem ich  die Sprache spreche, die sie verstehen können. 

Das jeweilige Ritual wird neu erfunden und maßgeschneidert für die betreffende Person. Dadurch ist es auch nicht wiederholbar. Teilweise hat es sogar therapeutischen Charakter. 

So bildeten wir beispielsweise in einem Willkommensritual einen Tunnel, durch den das Kind kriechen sollte und die Mutter nahm es noch einmal in Empfang, da sie dieses Erlebnis durch einen Not-Kaiserschnitt verpasst hatte.

Bei einer Bestattung versuche ich, ein sehr persönliches Lebensbild des Verstorbenen zu vergegenwärtigen und hole ihn gewissermaßen nochmal her, indem ich etwa private Gegenstände oder Tätigkeiten mit einbeziehe, die ihn ausgemacht haben. 

Das kann ein Picknick am Sarg sein, im Rahmen dessen ein Brot, das der Verstorbene gebacken hatte und das noch eingefroren war, wie in der Eucharistie geteilt wird.

Es kann eine Feuerschale neben der Urne sein, wenn der Verstorbene Lagerfeuer geliebt hat, oder ein Stuhl, auf dem er oder sie gerne gesessen hat. All dies würdigt den Charakter und die Einmaligkeit des Verstorbenen. 

Das heißt: Aus traditionell wird individuell?

Das Individuelle tritt an die Stelle der festen Schemata und Liturgien in der Kirche.

Früher stand Gott im Mittelpunkt, heute ist es das Individuum. 

Die „Kunden“ suchen sich ihren Anbieter aus, der auf ihre Wünsche und Vorstellungen eingeht und für den sie auch bereit sind, zu zahlen.

Mein Slogan lautet: „Besondere Feiern - besonders feiern!“

Zudem weitet sich der Horizont in unserer multikulturelle Gesellschaft. Es gibt immer mehr Mischehen und daraus hervorgehende Kinder. Da fehlt es an Ritualen, die diese Konstellationen auffangen.

Aber diese Menschen wollen auch begrüßt, gefeiert und verabschiedet werden. So übernehme ich in meinen Zeremonien oft auch Bräuche aus anderen Kulturen.

Und traditionelle Elemente wie die christlichen Fürbitten werden dahingehend umgewandelt, dass die Gäste ihre guten Wünsche für ein Kind oder ein Brautpaar direkt aussprechen.

Ebenso bedeutet der Segen in „weltlicher“ Art einfach so viel wie: „Alles Gute! Mögest Du behütet sein!“ usw. - in der Form, die für die jeweiligen Menschen stimmig ist.

Welche Symbole oder Rituale sind universell und werden von allen Kulturen verstanden? 

Ich verwende gerne symbolische Handlungen und Bilder, die die Seele tief im Innersten versteht und die in allen Kulturen und zu allen Zeiten dieselben archetypische Wahrheiten transportieren. 

Ursymbole wie das Licht oder die Sonne werden bei einer Willkommensfeier mit Lebenskraft verbunden.

Bei einer Abschiedsfeier steht das Licht dafür, den Weg zu erleuchten. Der Verstorbene geht ins Licht.

Kommen die Eltern eines Kindes aus unterschiedlichen Ländern, lasse ich sie manchmal einen Lebensbaum pflanzen, der in die gemischte Erde aus beiden Heimaten gesetzt wird, etwa aus der Türkei und aus Deutschland.

Dieser schlägt dann symbolisch Wurzeln in beiden Kulturen, um beiderlei Herkunft gleichermaßen zu würdigen. 

Letztens habe ich wieder eine Feier begleitet, bei der der Vater des Kindes Moslem und die Mutter katholisch war. 

Da haben wir das Kind mit türkischem und deutschem Quellwasser aus den Heimatorten der Eltern „gewaschen“ - eine symbolträchtige Kombination aus der muslimischen Waschung und der christlichen Taufe, übersetzt in die heutige Zeit. Die Botschaft  bedeutet hierbei: Das Kind wird dem Leben geweiht.  

Welche Rolle spielt die Gemeinschaft und wie gelingt es, Menschen bei einer Willkommens- oder Abschiedsfeier miteinander zu verbinden?

Die Gemeinschaft trägt gerade an den Übergängen des Lebens. Man wird hineingeboren in ein Familiensystem, und die Gemeinschaft hilft, ein neugeborenes Kind aufzunehmen oder die Trauer um einen geliebten Menschen zu teilen. 

Es geht bei einem Ritual also immer auch um etwas Verbindendes, um die Einbettung in eine Gemeinschaft und in ein größeres Ganzes, das über den Tod hinaus reicht.

Und das ist letztlich „Religion“ in ihrer ursprünglichen Bedeutung: Es geht um die „Verbindung mit dem, was ist“.

Dafür müssen lediglich neue Sprach- und Ausdrucksformen gefunden werden, in denen sich die jeweiligen Menschen wiederfinden können.

Letzte Reste von Traditionsgut haben sich dennoch bis in die Moderne gehalten, weil sie sich tief im kollektiven Unterbewusstsein verankert haben und dadurch Menschen miteinander  verbinden. 

So wünschen sich viele Hinterbliebene am Grab ein Vater-Unser, auch wenn sie aus der Kirche ausgetreten sind. 

Es ist eine uralte Formel, die jeder kennt und die im gemeinsamen Sprechgesang wie ein Mantra wirkt und somit die Trauernden eint.

Wenn wir vom größeren „Ganzen“ sprechen – gibt es einen Zusammenhang zwischen Leben und Tod?

Beide Ereignisse sind einem natürlichen zyklischen Ablauf unterworfen. Der Prozess von Werden und Vergehen betrifft jedes Lebewesen. 

Geburt und Tod sind Metamorphosen in neue Seinsweisen - so wie die Raupe sich zum Schmetterling verwandelt oder eine Blume zu Kompost wird und damit Dünger für die nächste Blume ist. Leben kann nicht sterben! 

Über das Leben nach dem Leben gibt es viele Bilder und ein jeder hat die Freiheit, sich seine eigenen Vorstellungen zu machen. 

Eine solche Metapher erzählt:

Wenn ein Schiff zum Horizont aufbricht, weinen die einen während diejenigen, die auf der anderen Seite des Horizonts warten, sich schon freuen. Der Tod ist demnach nur ein Horizont und die Grenze unseres Sehvermögens.

Wie kann man das letzte Fest tröstlich oder ermutigend gestalten?

Ich bin einmal mit einer Trauergemeinde über einen Bach gegangen und habe dabei an die Brücke ins Jenseits erinnert, die Tote und Lebende miteinander verbindet– eine sehr schöne Feier, die in allem Schmerz dennoch etwas durch und durch Lebensbejahendes hatte. 

Nach der symbolischen Verabschiedung auf der anderen Seite kehrten die Hinterbliebenen wieder ganz bewusst zurück auf „unsere“ Seite, denn das Fest geht hier weiter.

Wir haben Blütenblätter ins Wasser gelegt und körperlich erfahren, dass alles fließt. 

Man kann auch einen Feuerballon aufsteigen lassen und zusehen, wie er davon schwebt, bis man ihn nicht mehr sieht.

So erleben die Trauernden, dass etwas geht, das nicht mehr in der bisherigen Form erfahrbar ist, das aber dennoch nicht verloren geht.

Und sei es, dass unsere Verstorbenen in unseren Herzen und in der Erinnerung weiter existieren.

 

(Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Carolin Oberheide)

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